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Auch mit Bananen und Ananas mehr Biodiversität möglich

Der Anbau von Bananen und Ananas muss nicht zwangsweise die Biologische Vielfalt stören. Das Projekt “Del Campo al Plato” zeichnet im Rahmen der Kampagne „Biodiversität zahlt sich aus: Bananen und Ananas aus biodiversitätsfreundlicher Produktion“ besondere Projekte aus, die die Produktion von Bananen und Ananas nachhaltig machen.

Drohne – Foto: Global Nature Fund

Wenn wir uns an der Supermarktkasse für zertifizierte Bananen und Ananas entscheiden, unterstützen wir damit Landwirtschaft, die den Lebensraum vieler Arten schützen und so zur Erhaltung des Lebens auf unserem Planeten beitragen. Die meisten Bananen- und Ananas-ErzeugerInnen haben ihre Betriebe in lateinamerikanischen Ländern wie Costa Rica und der Dominikanischen Republik. Die im Dezember vom Global Nature Fund (GNF), der Bodensee Stiftung und ihren Partnern im Projekt „Del Campo al Plato“ gestartete Kampagne „Biodiversität lohnt sich: Bananen und Ananas aus biodiversitätsfreundlicher Produktion“ hat zum Ziel, die nachhaltigen Praktiken dieser ErzeugerInnen sichtbar zu machen.

Wettbewerb für die besten Ideen im Biodiversitätsschutz

Ein wesentlicher Bestandteil der Kampagne ist ein Ideenwettbewerb, der besonders innovative Maßnahmen zum Schutz Biologischer Vielfalt auszeichnet und vorstellt. Emilie Dardaine, Beraterin bei der GFA Consulting Group und Partnerin im Projekt „Del Campo al Plato“, erklärt: „Wir haben im Rahmen des Wettbewerbs in Costa Rica und der Dominikanischen Republik bereits fast dreißig Maßnahmen ausgezeichnet. Die Siegerinitiativen der Ideenwettbewerbe werden im Rahmen des Programms mit Mitteln zwischen 10.000 und 25.000 US-Dollar pro Projekt unterstützt. Darüber hinaus haben die Gewinner Kapital beigesteuert, das mehr als doppelt so hoch sein kann wie unser Beitrag – das gilt für große Unternehmen wie Chiquita, Del Monte und Dole, die wir neben mittelständischen und kleinen Betrieben auch für ihr Engagement ausgezeichnet haben. Ein positiver Wettbewerb ist ein ausgezeichneter Weg, auf nachhaltige Strategien aufmerksam zu machen und Initiativen zu unterstützen, die langfristig erfolgreich sind: Sie entstehen aus einem Bedürfnis der produzierenden Betriebe selbst, für die natürlichen Grundlagen zu sorgen, von denen sie in ihrer Arbeit profitieren. Wir unterstützen sie beim langfristigen Management von Biologischer Vielfalt auf den und um die Ananas- und Bananenplantagen sowie beim Schutz von Boden und Wasser.“

Der Wettbewerb ist auf großes Interesse gestoßen: Seit Projektstart wurden bereits 100 Vorschläge eingereicht, ein Video über einige der durchgeführten Maßnahmen ist innerhalb weniger Tage bei Youtube über 1.000 Mal geklickt worden. Nicht nur der Ananas- und Bananensektor, auch andere Branchen haben sich interessiert gezeigt, etwa Kaffeee-Plantagen. „Unser Wettbewerb prägt die Zukunftstrends in beiden Sektoren und darüber hinaus“, freut sich Dardaine. „Wir wollen, dass die innovativen Maßnahmen von anderen Hersteller*innen nachgeahmt werden. Der Ideenwettbewerb ist letztlich Teil eines Business Case: Es ist sinnvoll für Unternehmen, ihre Produktion und ihr Image, Umwelt und Biologische Vielfalt zu berücksichtigen.“

Vielfältige Ansätze für biodiversitätsfreundlichen Bananen- und Ananasanbau

Zu den Maßnahmen gehören z.B. die Schaffung von Biotop-Korridoren auf landwirtschaftlichen Betrieben für den Durchzug von Wildtieren, die Herstellung von Naturfasern aus Ananasstoppeln für das Kunsthandwerk oder die Papierproduktion sowie die Anpflanzung einer vielfältigen Flora entlang von Straßen, Gräben und Rändern von Bananenplantagen zum Schutz von Bienen und nützlichen Insekten.

Besonders beeindruckt zeigt sich Dardaine von der Vielfalt an Ansätzen zur Förderung von nützlichen Mikroorganismen, die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheitserregern schützen: „Das ist für Erzeuger*innen in beiden Ländern am interessantesten. Wir haben allein neun Projekte zur Anwendung von biologischen Lösungen unterstützt, die alle auf eine Verbesserung der Bodenqualität einzahlen, indem sie z.B. die Erzeugung von Regenwurmhumus fördern. Der Einsatz von Drohnen kann diese Maßnahmen unterstützen, indem etwa gezieltere Anwendungen möglich sind, die den Wasserverbrauch reduzieren.“ Der Schutz der Bodenbiodiversität habe positive Auswirkungen auf die Biologische Vielfalt insgesamt und sichere langfristig der Ertrag – ein besonders vielversprechender Ansatz also, um die Biodiversität im Bananen- und Ananasanbau dauerhaft zu bewahren.

Video zum Wettbewerb

Weitere Informationen zu den prämierten Maßnahmen des Ideenwettbewerbs

Weitere Informationen zum Projekt „Del Campo al Plato“ und zur Kampagne „Artenvielfalt trägt Früchte“

Hintergrund Die Kampagne „Artenvielfalt trägt Früchte“ ist Bestandteil des Projekts „Del Campo al Plato“, das von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den NGOs Global Nature Fund (GNF) und Bodensee-Stiftung im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit Maßnahmen in Costa Rica, der Dominikanischen Republik und Europa umgesetzt wird.

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