Interview mit Christian Müller zum Thema Orange Wine
Wir haben mit Christian Müller vom Weingut Max Müller I, Franken, ein Interview zum Thema Orange Wine geführt.
Tutti i sensi:
Traditionell wurde bereits in der Antike in Georgien oranger Wein durch Maischegärung hergestellt und in großen, in der Erde vergrabenen Amphoren, aufbewahrt. Der heute „Orange Wine“ genannte Wein ist Weißwein, der wie Rotwein auf der Maische vergoren wird. Durch den langen Maischekontakt hat der Wein deutlich mehr Gerbstoffe und eine orange Farbe. Nun ist diese Art der Weinherstellung wieder in Mode gekommen. Seit wann produzieren Sie Orangewein und warum haben Sie sich dazu entschlossen?
Christian Müller:
Erstmals ist Mainstoff Silvaner 2012 entstanden. Der Grundgedanke war die Vielfältigkeit der Rebsorte Silvaner auszureizen.
Tutti i sensi:
Welche Kellertechniken wenden Sie bei der Produktion an, wie wird der Wein ausgebaut?
Christian Müller:
Sehr lange Maischestandzeit (mehrere Tage im Freien), danach kommt die Maische ins warme Kelterhaus und gärt dann nach ein paar Tagen spontan an. Nach der Gärung schnelles Abpressen und Lagerung im Halbstückfass (600l). Bis zur Füllung Lagerung auf der Vollhefe (ca 8 -10 Monate)
Tutti i sensi:
Was sagen Ihre Kunden, wer begeistert sich für diesen Weintypus?
Christian Müller:
Es ist ein sehr interessanter Essensbegleiter und die Lagerfähigkeit wird von Kunden geschätzt. Besonders gut passt Mainstoff daher in die Gastronomie und wird folglich von Sommeliers präsentiert und erklärt.
Tutti i sensi:
Ist Orange Wine nur eine Modeerscheinung oder ein langfristiger Trend?
Christian Müller:
Silvaner zeigt sehr interessante Ansätze beim Maischegären. Potential hat die Rebsorte in diesem Verfahren definitv! Letztendlich wollen wir aber mindestens fünf Jahre Reifung auf der Flasche abwarten, um zu sehen wie sich diese Weine entwickeln. Daher bleibt es für mich eine kleine Nische.
