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Nachhaltige Fischerei – Aktualisierte Anfroderungen für den MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard

Marine Stewartship Council
Marine Stewardship Council

Aktualisierte Anforderungen und verbessertes Auditverfahren für mehr als 2.800 Unternehmen
Der Marine Stewardship Council (MSC), das weltweit führende Zertifizierungsprogramm für nachhaltig gefangenen Fisch und Meeresfrüchte, hat seine Anforderungen für Verarbeiter, Händler und andere Unternehmen der Lieferkette umfassend überarbeitet. Basierend auf dem Feedback von mehr als 200 Interessengruppen aus aller Welt ist der MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard jetzt klarer, übersichtlicher und für die verschiedenen Unternehmensformen besser zugänglich.

Für Unternehmen im Endverbrauchergeschäft gibt es nun eine eigene Version des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards, mit einer Reihe angepasster Anforderungen speziell für z.B. Restaurantketten, Fischfachhändler und Catering-Unternehmen. Bestehen bleibt die Option einer „Gruppenzertifizierung“, die geeignet ist für große Unternehmen mit einer Vielzahl von Standorten bzw. für kleinere Unternehmen, die sich für eine Zertifizierung als Gruppe zusammenschließen.

Alle MSC-Audits, die ab dem 1. September 2015 durchgeführt werden, müssen die aktualisierte Version des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards anwenden. Zertifizierte Unternehmen, bei denen vor September 2015 ein Audit geplant ist, sollten sich mit ihrer Zertifizierungsstelle in Verbindung setzen und klären, ob bereits die aktualisierten Anforderungen angewendet werden können.

Anwendung des Standards für die gesamte Lieferkette von MSC- und ASC-zertifizierten Fischprodukten
Der MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard gewährleistet, dass das MSC-Siegel nur auf Fisch und Meeresfrüchten aus Fischereien des Wildfangs abgebildet ist, die nach dem strengen MSC-Umweltstandard für nachhaltige Fischerei zertifiziert sind. Der Rückverfolgbarkeits-Standard wird zudem vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) genutzt, um die Integrität der Lieferkette von Fischprodukten zu gewährleisten, die aus ASC-zertifizierter verantwortungsvoller Aquakultur stammen. Unternehmen, die das MSC- bzw. ASC-Logo auf zertifizierten Produkten nutzen wollen, müssen die Anforderungen des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards einhalten – erst dann darf das Endprodukt mit dem Siegel oder Begleittext des MSC bzw. ASC gekennzeichnet werden.

Gegenwärtig verfügen weltweit mehr als 2.800 Unternehmen in mehr als 75 Ländern über ein Zertifikat nach dem MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard, davon 269 in Deutschland. Diese Unternehmen bieten weltweit mehr als 28.000 MSC- und 1.700 ASC-Produkte mit dem entsprechenden Siegel an.

Integrität der Lieferkette – von entscheidender Bedeutung für das Vertrauen der Verbraucher
David Agnew, MSC Standards Director: „Der MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard stellt sicher, dass Verbraucher den Aussagen über Nachhaltigkeit und Herkunft von Fischprodukten vollauf vertrauen können. Dies ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir unsere Meere gemeinsam mit den Verbrauchern für die Zukunft bewahren wollen. Obwohl wir anhand von DNA-Proben von Fisch und Meeresfrüchten wiederholt nachweisen konnten, dass der MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard wirksam ist, ist uns bewusst, dass sich die Branche rasant entwickelt und unser Programm regelmäßig verbessert werden muss. Die heute angekündigten Aktualisierungen sind das Ergebnis einer einjährigen Konsultation mit zahlreichen Branchenvertretern. Der MSC-Standard ist jetzt einfacher umsetzbar und kann von ganz unterschiedlichen Unternehmen der Lieferkette genutzt werden. Darüber hinaus gibt es jetzt eine Version des Standards speziell für Unternehmen am Ende der Lieferkette, die dem wachsenden Bedarf der Verbraucher nach rückverfolgbaren und nachhaltigen Fisch- und Meeresfrüchteprodukten gerecht wird.“

Anpassung an Bedürfnisse der Branche
Unternehmen können jetzt – je nach Art ihrer Geschäftstätigkeit – nach drei unterschiedlichen Versionen des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards zertifiziert werden:

Die Basisversion gilt für Unternehmen, die zertifizierte Produkte an einem oder an mehreren Standorten handhaben bzw. handeln (z.B. verarbeitende Unternehmen).
Die Gruppenversion ist geeignet für Unternehmen, die zertifizierte Produkte an einer Vielzahl von Standorten handhaben und die Teil eines zentral kontrollierten Managementsystems sind (z.B. Großhändler).
Die Version für Unternehmen im Endverbrauchergeschäft richtet sich an Unternehmen jeglicher Größe, die direkt an Endverbraucher verkaufen (z.B. Restaurantketten, Catering-Unternehmen, Fischfachhändler oder Einzelhändler mit Fischtheken).
Die neue Version des Standards für Unternehmen im Endverbrauchergeschäft wurde nach umfangreichen Konsultationen mit Interessengruppen erarbeitet und in einem Pilotprojekt mit sechs zuvor nicht-zertifizierten Unternehmen getestet. Aus dem Feedback wurde ersichtlich, dass die neue Version die Teilnahme am MSC-/ASC-Programm deutlich vereinfacht und für die Gegebenheiten des Sektors geeigneter ist als vorherige Anforderungen.

Scott Taylor, Category Manager beim britischen Catering-Unternehmen Baxter Storey, das sich am Pilotprojekt beteiligt hat, sagte dazu: „Wir haben die Chance unsere nachhaltige Einkaufspolitik weiter zu untermauern gerne genutzt. Durch die Teilnahme am Pilotprojekt für die neue Standard-Version für Unternehmen im Endverbrauchergeschäft konnten unsere Teams an der Entwicklung eines wirksamen Rückverfolgbarkeitssystems für Fisch und Meeresfrüchte mitarbeiten und bewirken, dass es am Ende auch wirklich funktioniert für uns. Der aktualisierte Standard ist einfach, logisch und passt gut zu unseren vorhandenen Systemen. Wir legen großen Wert auf Mitarbeiterschulungen – es ist also super für uns, dass die neue Version einen starken Fokus darauf legt. Unsere Mitarbeiter vor Ort fanden die Anforderungen leicht umsetzbar und erkennen den Wert, den MSC-zertifizierte nachhaltige Ware unseren Kunden und Gästen bietet.“

Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick
Klarere Anforderungen zur Identifizierung und Rückverfolgbarkeit zertifizierter Produkte
Spezifizierte Anforderungen zum Zertifizierungsstatus von Produkten, der bereits bei Wareneingang bestätigt werden muss
Explizite Anforderungen zur Gewährleistung, zertifizierte Produkte nur von zertifizierten Lieferanten einzukaufen
Größerer Fokus auf die Kompetenz von MitarbeiterInnen bezüglich der Einhaltung des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards, z.B. erhalten während des Audits geführte Interviews mehr Bedeutung (zusätzlich zur Kontrolle von Schulungsunterlagen)
Überarbeitete Anforderungen für „Produkte in Bewertung“ (zuvor „Fisch in MSC-Bewertung“): Produkte in Bewertung dürfen jetzt nur noch von Fischereien, Fischfarmen oder Auftraggebern einer Fischerei-/Fischfarmbewertung gekauft und gelagert werden
Umstrukturierung und Vereinfachung der Anforderungen an eine Gruppenzertifizierung, um diese besser an die Basisversion des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards anzupassen
Gerechtere und einheitlichere Verfahren zur Zeitplanung von Kontrollaudits: In den meisten Unternehmen finden jetzt jährliche Kontrollaudits statt, nur ganz bestimmte Unternehmensformen kommen für eine reduzierte Kontrollhäufigkeit von 18 Monaten in Frage
Einige wenige Kontrollaudits (mindestens 1 Prozent der Kunden jeder Zertifizierungsstelle) werden ab jetzt ohne Ankündigung durchgeführt. Diese finden basierend auf dem Risiko oder nach dem Zufallsprinzip statt. Sie ersetzen die normalen Kontrollaudits, das heißt, es entstehen keine Mehrkosten.
>> Zusammenfassung der Änderungen des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards Version 4.0 (3-seitiges PDF-Dokument)

>> Zusammenfassung der Änderungen des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards Version 4.0 (3-seitiges PDF-Dokument)

Detaillierte Informationen über die aktualisierten Anforderungen finden Sie hier.

Am Freitag, den 27. März 2015, können Sie im Rahmen eines Webinars mehr über die Änderungen des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards erfahren. Registrieren Sie sich bitte per E-Mail an standards@msc.org. Bitte beachten Sie, dass das Webinar auf Englisch stattfinden wird.

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