Hering: Gesundes Superfood – doch nachhaltiger Fang ist nicht selbstverständlich
Unter dem Hashtag „Sardine Girl Summer“ erlebt die Sardine gerade ein Comeback. Auch der Hering, eng verwandt mit der Sardine, hat das Potenzial, als moderner Traditionsfisch neu entdeckt zu werden – gesund, vielseitig und regional. Doch die aktuelle MSC-Studie zeigt: Nur etwa die Hälfte der Heringsprodukte im deutschen Handel stammt nachweislich aus nachhaltiger Fischerei.

Warum Hering so gut in unsere Zeit passt:
Seit Jahrhunderten gehört er zu den wichtigsten Speisefischen in Deutschland. Heute punktet er mit Eigenschaften, die VerbraucherInnen schätzen: Hering stammt ausschließlich aus Wildfang, ist reich an Protein und Omega-3-Fettsäuren, hat einen geringen CO₂-Fußabdruck und ist dabei preislich erschwinglich. Ob als klassischer Matjes, geräuchert, mariniert oder modern in Bowls, Tapas oder Ceviche – kulinarisch ist er vielseitiger, als viele denken.
Das Problem im Kühlregal:
Gerade bei frischen und verarbeiteten Produkten wie Heringsfilets, Heringssalaten oder Matjes ist der Anteil an nachhaltiger Herkunft niedrig. Nur rund 32 % stammen aus MSC-zertifizierter Fischerei. Häufig wird Hering aus der Norwegischen See verwendet, dessen Bestand überfischt ist, weil sich die Fangnationen nicht auf verbindliche Quoten einigen können.
Appell des MSC:
Damit der Hering wirklich zum nachhaltigen Superfood werden kann, sind Handel und Hersteller gefordert, konsequent auf zertifizierte Ware zu setzen. Auch Politik und internationale Fischereinationen müssen ihre Verantwortung übernehmen und wissenschaftlich fundierte Fangquoten beschließen.
Tipp für VerbraucherInnen:
Achten Sie beim Kauf auf das blaue MSC-Siegel. Es garantiert, dass der Hering aus einem gesunden Bestand stammt und nachhaltig gefangen wurde.
Wofür steht das MSC-Siegel | Marine Stewardship Council
