EU-Kommissar Hansen ebnet Weg für pragmatische Umsetzung der Weidepflicht im Öko-Landbau
Im langjährigen Streit um die Weidepflicht im ökologischen Landbau zeichnet sich nun eine Lösung ab. EU-Agrarkommissar Christophe Hansen kündigte an, die EU-Öko-Verordnung noch in diesem Jahr anzupassen, um praxisnahe Vorgaben insbesondere für die Weidehaltung von Wiederkäuern wie Rindern und Ziegen zu schaffen. Zudem sollen auch problematische Regeln in der Geflügel- und Schweinehaltung überarbeitet werden. Da eine Verordnungsänderung für viele Betriebe zu spät käme, rief Hansen die Mitgliedsstaaten dazu auf, pragmatische Übergangsregelungen umzusetzen – konkret in Anlehnung an das von mehreren Öko-Verbänden entwickelte „Weidepapier 2.0“.

Die Initiative, getragen von Bayerischem Bauernverband, Bioland, Demeter, Demeter Österreich, Deutschem Bauernverband und Naturland, fordert Bund und Länder auf, kurzfristig flexible Brückenlösungen zu schaffen. Ziel ist es, landwirtschaftlichen Betrieben trotz betrieblicher Einschränkungen den Verbleib in der ökologischen Produktion zu ermöglichen. Gemeinsam unterstützen die Verbände das Anliegen des EU-Kommissars, die ökologische Tierhaltung und Grünlandbewirtschaftung durch tierwohlgerechte und praxisnahe Vorgaben zu stärken. Damit soll bäuerlichen Familienbetrieben eine zukunftssichere ökologische Bewirtschaftung und eine generationsübergreifende Weitergabe ihrer Höfe ermöglicht werden.
Es bleibt abzuwarten, wie weit die Reformen gehen und wie schnell die Maßnahmen umgesetzt werden müssen.
Weitere Informationen unter www.bayerischerbauernverband.de.