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Robin Hood Food – Kochbuch für Tafeln

Aus einer Aufgabe in einem Seminar an der Fachhochschule Münster ergaben sich zwei prämierte Projekte.

Das Team, welches sich mit dem Thema Tafeln befasst hat, wurde für den ersten Platz ausgewählt. Bei der Arbeit mit den Tafeln stellten die Studenten fest, dass es oftmals ein saisonales Überangebot an Lebensmitteln gibt, die aufgrund von mangelnden Rezepten nicht vollständig verarbeitet werden. Auch die Lagerung von Lebensmitteln ist ein wichtiges Thema, um nachhaltig zu arbeiten. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte sich ein Kochbuch für Tafeln.

Robin Hood Food - Kochbuch für dieTafel
Robin Hood Food – Kochbuch für dieTafel

Bis zu 1,65 Millionen bedürftige Menschen nutzen das Lebensmittelangebot der 954 Tafeln bundesweit. „Uns war bewusst, dass wir ein relevantes Thema aufgreifen. Dass es aber so viele sind, hat uns bei der Recherche doch überrascht“, sagt Dagmar Vestrick von der FH Münster. Die Oecotrophologie-Studentin gehört mit ihren Kommilitoninnen Jasmin Bräckel Hernández, Paula Laudensack und Jill Minkhofer zum Projektteam „Robin-Hood-Food“.

Sie und vier andere Teams hatten im Seminar „Humanitäre Aktion“ beim Nachwuchsprofessor Dr. Jan Makurat die Aufgabe bekommen, ein ernährungsbezogenes Projekt eigenständig zu konzipieren, umzusetzen und sich abschließend dem Votum einer Jury zu stellen. Von Anfang bis Ende sei das komplexe Projekt rund, überzeuge durch seine Ergebnisse und durch die gute Präsentation, so das Urteil der Jury, die Robin-Hood-Food zum besten Projekt kürte.

Dagmar Vestrick und ihre Kommilitoninnen zeigen darin einfache Wege auf, wie sich Tafelkunden trotz begrenzter Mittel ausgewogen und abwechslungsreich ernähren können.

Greifbares Ergebnis ihrer Arbeit ist ein Kochbuch für die Tafeln mit Rezepten und Tipps, beispielsweise zur Lagerung von Lebensmitteln. „Unsere Rezepte berücksichtigen die Lebensmittel, die es in großer Zahl bei den Tafeln gibt oder die dort oft übrig bleiben, weil es etwa ein saisonal bedingtes Überangebot gibt oder weil sie nicht gerne genommen werden“, erklärt Dagmar Vestrick. Das sind zum Beispiel Rosenkohl und Porree, wie die Studentinnen aus einer Umfrage bei drei Tafeln erfuhren. Fehlende Kenntnisse über die Zubereitung stellten sich dabei als einer der Gründe heraus, warum Kund*innen bestimmte Lebensmittel nicht mitnehmen.

Das Team stellt das Kochbuch allen Tafeln, die es an ihre Kunden weitergeben möchten, zur Verfügung. Einige bieten es bereits auf ihren Websites an. Das Buch ist im PDF-Format auch auf der FH-Website unter www.fh-muenster.de/tafel abrufbar.

Mit der Auszeichnung erhält das Team „Robin-Hood-Food“ 500 Euro, um weitere Schritte im Projekt anzuschließen. So möchten die Studentinnen unter anderem das Buch in verschiedene Sprachen übersetzen lassen.

Überzeugend fand die Jury aus Prof. Dr. Joachim Gardemann und Petra Seyfferth vom FH-Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe sowie Katharina Plate und Sören Wiebusch vom DRK-Landesverband Westfalen-Lippe auch „Die Märchenküche“, das zweitplatzierte Projekt. Darin haben die Studentinnen Lisa Gödecke, Judith Windhövel, Celina Schramm und Rieke Sundermeyer ein Konzept entwickelt, um Kindern aus Kitas und Grundschulen auf Basis bestehender Märchen Lebensmittel und Ernährung sinnlich näherzubringen. Herausgekommen ist ein umfangreiches Buch, das die Oecotrophologie-Studentinnen selbst gestaltet und illustriert haben. Kinder erleben darin beispielsweise das Lebensmittel Honig über „Die Bienenkönigin“. Der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Hasan Sürgit, hat inzwischen angeboten, das Buch im DRK-Verlag drucken und an alle DRK-Kitas im Verbandsgebiet verteilen zu lassen.

„Sämtliche Projektgruppen haben in diesem Seminar sehr kreative und praxisnahe Ergebnisse erarbeitet, und dies trotz der aktuellen Hürden“, resümiert Dr. Jan Makurat. „Erfreulich finde ich, dass die fünf Teams vielfältige Zugänge zur Aufgabenstellung gefunden haben.“ So hat im Projekt „ProPreg“ eine Studierendengruppe eine Zwischenmahlzeit entwickelt, die einen Beitrag zur Versorgung von schwangeren Geflüchteten mit kritischen Nährstoffen leisten kann. „KulturHappen“ ist ein Vorhaben, in dem Studierende mit Migranten Kochboxen zu der Frage erstellt haben, wie der Austausch über das Essen die interkulturelle Kompetenz stärken kann. Ein anderes Team hat einen Ratgeber verfasst; er richtet sich an Männer, die in der Wohnungslosenunterkunft „Christophorushaus“ untergebracht waren und nun im eigenen Haushalt leben.

Direkter Link zum Fachbereich Oecotrophologie der Fachhochschule Münster.

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