Crowdsalat – Gemeinschaftlicher Gemüseanbau
Solawi ist die Abkürzung für Solidarische Landwirtschaft. Dies ist das Projekt von Sophie Löbbering, die an der FH Münster Oecotrophologie – Facility Management studiert hat. Die von ihr gegründete Gemeinschaft heißt „Solawi Crowdsalat e.V.“. Schnell hat sie weitere MitstreiterInnen gefunden, die nun mit ihr und ihrem Mann das gepachtete Feld bewirtschaften. Gärtner hat sie in einer Bio-Gärtnerei gelernt und nach Ihrer Masterarbeit zum Thema Solawi entschieden, dieses Modell selbst zu gründen. Fünfundfünfzig Gemüsesorten werden mittlerweile auf dem Stück Land von einigen Teilzeit-Angestellten sowie den Mitgliedern gezüchtet.
Ein Bericht von Frederik Tebbe
Ein Zukunftslabor in Dülmen: Sophie betreibt die solidarische Landwirtschaft „Crowdsalat“
Sophie Löbbering schließt den Schuppen auf und lädt einen kleinen Handpflug in die Schubkarre. Es geht raus aufs Feld: Der Acker muss für die nächste Saat vorbereitet werden. Denn erst am Vormittag haben sie und ihr Team frisch geerntet, schon bald wird das Gemüse abgeholt – von der Gemeinschaft des „Solawi Crowdsalat e.V.“, den Sophie gegründet hat. „Solawi“ steht für „Solidarische Landwirtschaft“. Ein Konzept eines gemeinschaftlichen Anbaus, das seine Mitglieder unabhängig von Marktschwankungen zu fairen Preisen mit Lebensmitteln versorgt.
Mairübchen sind auf dem Feld in Dülmen gewachsen. „Bis wir die Solawi hier gegründet haben, waren mir die Rüben nicht wirklich geläufig“, sagt Sophie und stellt den Pflug kurz beiseite. „Aber wir bauen hier saisonal an. Das ist auch mit einer Art Bildungsauftrag verbunden: Wir lernen, was man mit dem Gemüse eigentlich machen kann und geben der Gemeinschaft auch Tipps dafür mit auf den Weg. Im Grunde betreiben wir hier eine vergleichsweise kleine, aber sehr effiziente Biogärtnerei mit zusätzlichem Kommunikationsaufwand.“ Das Prinzip „Solidarische Landwirtschaft“ sieht vor, dass dessen Mitglieder pro Jahr einen von ihnen selbst gewählten Beitrag für die Ernte zahlen. Solidarisch, das heißt: Jede*r gibt, was für sie oder ihn im Jahr möglich ist, bekommt aber den gleichen Anteil wie alle anderen auch. „Wir stellen zu Beginn des Anbaujahres unsere geplante Kostenkalkulation transparent vor. In einer Bieterrunde können die Mitglieder dann einen Beitrag nennen, den sie sich leisten können – im Geheimen, um solidarisch zu bleiben. Wenn wir unsere Kosten decken, kann es losgehen.“
Auf das Modell gestoßen ist Sophie 2018 während ihrer Masterarbeit im Studiengang Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft. Darin hat sie das Potenzial der solidarischen Landwirtschaft erforscht und das Modell auf die Wirtschaftsweise einer Bäckerei übertragen. „Danach war mir im Grunde klar: Ich muss so etwas selber gründen.“ Auf dem Hof in der Dülmener Bauernschaft Welte, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Sebastian von ihrem Schwiegervater gepachtet hat, hat sie die passende Grundlage für die Solawi gefunden. Gegründet hat das Paar sie schließlich 2021 mit zehn Mitgliedern der „Coesfeld-for-Future“-Bewegung. Diese sind heute zum Großteil im Vorstand der Solawi oder aktive ehrenamtliche Mitglieder des Vereins.
Wie man Gemüse biologisch anbaut, hat Sophie wiederum von einem Gärtner gelernt, der auf dem Hof als Gartenbauleiter angestellt ist und die Anforderungen an einen ökologischen Gemüseanbau nach Demeter-Standard kennt. „Ich sage immer: Ich bin auszubildende Gärtnerin“, sagt Sophie, die die Solawi in Teilzeit betreibt, außerdem noch in der ebenfalls von ihr mitgegründeten Organisationsberatung „iniciato“ und als Lehrbeauftragte an unserer Hochschule tätig ist. Und wer mit ihr über den Hof geht, merkt, dass sie seit der Gründung eine Menge dabei gelernt hat. Sie pflügt die Feldreihen und inspiziert im großen Gemüsetunnel auf dem Grundstück mit inzwischen geschultem Auge verschiedenes Gemüse, darunter Gurken, Tomaten oder Stangenbohnen. Zum Feld und Gemüsetunnel auf dem Hof kommen noch ein Hektar Ackerland sowie acht Hektar Grünland – insgesamt gedeihen dort 55 Gemüsekulturen. Vier Personen in Teilzeit plus die Mitglieder arbeiten daran, dass das Modell aufgeht.
Wie man Gemüse biologisch anbaut, hat Sophie wiederum von einem Gärtner gelernt, der auf dem Hof als Gartenbauleiter angestellt ist und die Anforderungen an einen ökologischen Gemüseanbau nach Demeter-Standard kennt. „Ich sage immer: Ich bin auszubildende Gärtnerin“, sagt Sophie, die die Solawi in Teilzeit betreibt, außerdem noch in der ebenfalls von ihr mitgegründeten Organisationsberatung „iniciato“ und als Lehrbeauftragte an unserer Hochschule tätig ist. Und wer mit ihr über den Hof geht, merkt, dass sie seit der Gründung eine Menge dabei gelernt hat. Sie pflügt die Feldreihen und inspiziert im großen Gemüsetunnel auf dem Grundstück mit inzwischen geschultem Auge verschiedenes Gemüse, darunter Gurken, Tomaten oder Stangenbohnen. Zum Feld und Gemüsetunnel auf dem Hof kommen noch ein Hektar Ackerland sowie acht Hektar Grünland – insgesamt gedeihen dort 55 Gemüsekulturen. Vier Personen in Teilzeit plus die Mitglieder arbeiten daran, dass das Modell aufgeht.