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Schlechte Bezahlung in der Landwirtschaft

Gemäß einer Studie von agri EXPERTS ist die Entlohnung in der Landwirtschaft nach wie vor geringer als in anderen Branchen, so das Landwirtschaftsmagazin agrarheute. Auch bei mitarbeitenden Familienmitgliedern in Familienbetrieben ist die Bezahlung oft zu niedrig. Auch die Arbeitsstunden liegen deutlich höher als bei anderen Berufszweigen.

24 Prozent der befragten Vollzeitangestellten in der Landwirtschaft verdienen durchschnittlich 3.000 bis 4.000 € im Monat; 45 Prozent verdienen sogar noch weniger. Damit liegen sie deutlich unter dem Durchschnittsgehalt für Vollzeitbeschäftigte in Deutschland, das laut statistischem Bundesamt im April 2022 bei rund 4.100 € pro Monat lag. Ähnlich deutlich ist der Unterschied bei Entlohnung nach Stunden: Hier liegt der Durchschnittsverdienst bei den Befragten in der Landwirtschaft zwischen 12 und 18 €, während er im Bundesdurchschnitt über alle Branchen hinweg 24,77 € beträgt. Viele der Befragten sind mit ihrem Gehalt unzufrieden. Laut der Umfrage im Auftrag von agrarheute stuften sich 34 % der Befragten als unterbezahlt ein. Nur 15 % der Befragten aus der Landwirtschaft verdienen mehr als 4.000 € im Monat. 

Doch nicht nur Angestellte verdienen in der Landwirtschaft schlechter als anderswo. Auch Landwirte und ihre mitarbeitenden Familienangehörigen erwirtschaften ein deutlich niedrigeres Durchschnittseinkommen, als der Rest der Bevölkerung. Während ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr knapp 50.000 € verdient, liegt der Verdienst je Arbeitskraft in der Landwirtschaft bei knapp 42.000 € (Durchschnitt der letzten drei Wirtschaftsjahre, laut Thünen-Institut). 

Die Arbeitszeiten stufen 22 % der von agri EXPERTS Befragten ebenfalls als zu hoch ein. Hier ist die Landwirtschaft ebenfalls gegenüber anderen Sektoren im Nachteil. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Jahresarbeitsstunden für alle in Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei tätigen Personen im Jahr 2020 bei 1.675, deutlich höher als der Bundesdurchschnitt für Erwerbstätige, der bei nur 1.324 Stunden lag. 

Simon Michel-Berger, Chefredakteur von agrarheute, ordnet die Ergebnisse der Umfrage ein: „Angesichts harter Arbeit für schlechte Entlohnung ist der Hauptgrund, warum Menschen immer noch in der Landwirtschaft arbeiten, dass sie ihren Beruf lieben. Kein Wunder, dass ‚Mehr Wertschätzung für unsere Arbeit‘ der am häufigsten geäußerte Wunsch von den in der Landwirtschaft tätigen Befragten ist. Wenn eine Weiterentwicklung der Landwirtschaft gelingen soll, braucht es unbedingt Rahmenbedingungen, die ein deutlich besseres Einkommen in der grünen Branche ermöglichen.“ 

Die Umfrage hat agri Experts vom 16. bis 24. November 2022 auf agrarheute.com durchgeführt. 479 Personen haben teilgenommen, davon 87 % männlich und 13 % weiblich.

Über agrarheute – die führende Informationsquelle zur deutschen Landwirtschaft
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Über agri EXPERTS
 agri EXPERTS ist einer der führenden Marktforschungsdienstleister für die Agrarbranche über seine Landwirte-Panel mit über 1.300 Teilnehmern. Als Teil des dlv erreicht agri EXPERTS über 80 % der deutschen Landwirte und kann so Zielgruppen-Insights generieren, die maßgeblich zu Ihrem unternehmerischen Erfolg beitragen können. Dass das in der Agrarbranche einzigartig ist, hat auch die Jury der Deutschen Fachpresse so gesehen und agri EXPERTS im Mai 2017 mit dem Preis „Fachmedium des Jahres – Beste Neugründung“ ausgezeichnet.

Über Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH
dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag gehört zu den Top-10 Fachverlagen in Deutschland. Rund 400 Mitarbeiter erwirtschaften mit mehr als 40 Print- und Online-Medien zu Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Landleben über 80 Mio. Euro Umsatz im Jahr. Damit ist dlv europaweit eines der erfolgreichsten Medienhäuser rund um die Themen Landwirtschaft und Natur. Das medienübergreifende Portfolio reicht von Fachzeitschriften und Special Interest Magazinen über Online-Portale, Online-Shops und mobile Apps bis hin zu Veranstaltungen und Marktforschung. Über unsere Beteiligungen ist dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag unter dem Leitgedanken „think global, act local“ in insgesamt 20 Ländern Europas und in Nordamerika aktiv.

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