Die junge Regionalbewegung
Wie können junge Menschen die Regionalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft voranbringen? Mit dem neuen Format #jungeregionale hat der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. eine Plattform geschaffen, um genau diese Frage zu beleuchten. Rund 40 engagierte Akteurinnen und Akteure trafen sich in Fulda, um über die Herausforderungen und Potenziale einer stärkeren Regionalisierung zu diskutieren. Ziel des Treffens war es, neue Allianzen zu schmieden und innovative Ansätze für eine zukunftsfähige, regionale Lebensmittelversorgung zu entwickeln.
#jungeregionale | Bundesverband

„Wir freuen uns sehr, dass der ersten Einladung zu unserer Vernetzungsveranstaltung “#jungeregionale – gemeinsam mehr bewegen” so viele verschiedene junge Regionalbewegte gefolgt sind und wir damit unser bestehendes Kompetenznetzwerk für Regionalität erweitern und bereichern können“ resümiert Anna-Lena Buchholz, die als Projektleiterin beim Bundesverband der Regionalbewegung e.V. (BRB) die Veranstaltung konzipiert und organisiert hat. Die Vielfalt der Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Berufsfeldern rund um die regionale Wertschöpfungsketten-Entwicklung zeigt den großen Bedarf an Austausch: Landwirtinnen, Ernährungsräte, Aktive aus Regionalinitiativen, Ökomodellregionen, Initiatoren regionaler Startups entlang der Wertschöpfungskette, aber auch Vertreterinnen aus der politischen Verwaltungsebene lernten sich kennen und nutzten die Möglichkeit, ihre Perspektiven zu diskutieren.
Egal ob bio, konventionell, regenerativ, solidarisch, Stadt oder Land: Über alle Grenzen hinweg wurden unter den Teilnehmenden neue Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht. „Es ist einfach motivierend zu sehen, wie viele Menschen neben mir noch mit großer Leidenschaft an der Regionalisierung unserer Land- und Ernährungswirtschaft ackern“, freut sich eine Teilnehmerin. „Wir können in unseren Regionen nur gut netzwerken, wenn wir selbst bundesweit gut vernetzt sind mit Gleichgesinnten“. Die Teilnehmenden waren sich einig. Starke Allianzen und intensive Netzwerkarbeit können junge Motivierte unterstützen, die Herausforderungen in der Regiobranche besser zu bewältigen. Diese sind groß, mitunter riesig: Marktdominanz von Lebensmittelindustrie und -handel, Bürokratie-Hürden, Fördermittel-Dschungel und knappe Personal- sowie Finanzressourcen machen den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten schwer. Aber vor allem auch bestehendes Silodenken in den eigenen Reihen und die Gräben zwischen den Gliedern der einzelnen Wertschöpfungsketten müssen dringend überwunden werden, um Regionalentwicklung erfolgreich zu gestalten.
„Umso wichtiger ist es, der nächsten Generation die Möglichkeit zu geben, ihre Perspektiven zu äußern und ihnen eine starke Stimme im Rahmen der Lobbyarbeit für Erhalt und Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten zu geben“, erklärt Claudia Schreiber, zuständige Fachbereichsleiterin beim Bundesverband der Regionalbewegung e.V. „Gemeinsam mehr bewegen können wir nur mit den vielfältigen Perspektiven von Jung und Alt, der Kompetenz erfahrener Akteurinnen gepaart mit der großen Motivation und häufig unkonventionelleren und frischeren Denkweise der nächsten Generation“, weiß Claudia Schreiber. Vielfache Anregungen und Hilfestellungen zu Theorie und Praxis erfolgreicher Netzwerk- Arbeit in abwechslungsreichen Formaten gab Dr. Ralf Schaab von der Andreas Hermes Akademie (AHA), der durch die Veranstaltung führte. Die AHA hat sich auf Weiterbildung, Organisationsentwicklung und Change-Management im Bereich der Agrar- und Ernährungsbranche und dem Ländlichen Raum spezialisiert.
„Wir konnten im Rahmen der Veranstaltung unheimlich wertvolle und inspirierende Kontakte für unsere Arbeit als Sprachrohr und Interessenvertretung für Akteurinnen im regionalen Wirtschaftskreislauf und Initiativen im ländlichen Räumen knüpfen. Wir nehmen mit, wie wir mit #jungeregionale anhand der vielfältigen Bedürfnisse weitere Formate und kooperative Partnerschaften hin zu einer Regionalisierung der Land- und Ernährungswirtschaft entwickeln können”, fassen Claudia Schreiber und Anna-Lena Buchholz den Tag zusammen. Die Regionalbewegung möchte die Vernetzung in der Allianz #jungeregionale mit den jungen Akteurinnen in weiteren Veranstaltungen zum Austausch vertiefen.
Interessierte Regionalbewegte, die gerne Teil des Netzwerks #jungeregionale werden wollen und über zukünftige Aktivitäten informiert werden möchten, dürfen sich gerne an die Regionalbewegung #jungeregionale | Bundesverband wenden.
Das Format #jungeregionale wird gefördert von der Landwirtschaftlichen Rentenbank. #jungeregionale | Bundesverband