Umweltschutz

Mehr Artenvielfalt ist im Garten gefragt

Artenvielfalt fängt im kleinsten Garten an. Wussten Sie, dass Sie mit einer sinnvollen naturnahen Anlage ihres Gartens langfristig kleine Biotope schaffen und damit der Umwelt helfen und sogar selbst davon profitieren können? Denn viele Insekten vernichten unerwünschte Schädlinge. So frisst der Marienkäfer Blattläuse und auch Florfliegen halten einiges an Ungeziefer im Schach. Gleichzeitig und Schmetterlingsraupen, Käfer und andere Insekten eine wichtige Nahrungsquelle für Singvögel, Frösche, Igel und Fledermäuse dar. Dabei muss ein Garten kein perfekter Naturgarten sein – schon kleine Änderungen helfen. Lesen Sie hier fünf Tipps aus dem NABU-gARTENreich.

Distelfalter auf Wasserdost – Foto: Christine Kuchen/NABU

Hecken mit heimischen Sträuchern.
Kirschlorbeer, Bambus und Thuja sind beliebte Heckenpflanzen, aber leider sind sie kein Gewinn für die Natur, denn sie bieten Insekten und Vögeln keine Nahrung. Besser sind heimische Gehölze wie Schwarzer Holunder, Kornelkirsche, Gewöhnliche Felsenbirne, Hundsrose und Berberitze. Ihre Blüten und Früchte bieten Leckerbissen für viele Tiere.

Wiese und Blumenrasen statt Rasen.
Blumenwiesen aus heimischen Wildblumen und Gräsern entwickeln sich über mehrere Jahre hinweg; sie werden von Jahr zu Jahr schöner und artenreicher. Wildkräuter und -blumen locken verschiedene Wildbienenarten, Käfer und andere Insekten an, die wiederum Nahrung für Vögel, Fledermäuse und Amphibien sind. Wer seine Wiesenfläche auch ab und zu als Spielfläche oder Liegewiese nutzen möchte, sollte statt einer Blumenwiese einen artenreichen Blumenrasen anlegen. Blumenrasen sind vielfältige Lebensräume und können, anders als eine Wiese, häufiger betreten werden. Bestehende Zierrasen, auf denen nicht gedüngt und Wildkräuter nicht bekämpft werden und in deren Umgebung blühende Wildblumen wachsen, können sich mit etwas Zeit und einer angepassten Pflege zu artenreicheren Blumenrasen entwickeln.

Wildstaudenbeete anlegen.
Ein buntes Blütenmeer aus heimische Wildstauden sieht nicht nur schön aus, es ist auch ein Schlemmerbuffet für viele Insektenarten. Wo Königskerze, Schafgarbe, Storchschnabel, Natternkopf, Hornklee und Akelei blühen, fühlen sich Hummel, Holzbiene und Heupferd wohl.

Rückzugsorte schaffen.
Eine Ecke im Garten, die wenig oder gar nicht bearbeitet wird, ist ein Paradies für Vögel, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und kleine Tiere, wie Igel und Blindschleiche. Viele Insekten, wie Prachtkäfer und die Blaue Holzbiene benötigen Totholz als Lebensraum, eine große Zahl von Wildbienenarten nistet zudem in der Erde. Wichtig sind daher nicht nur die bekannten Insektenhotels, sondern vor allem Totholzelemente wie Baumstümpfe oder einfach anzulegende Reisighaufen, Laub, Steine sowie offene Böden oder Sandflächen. Wer solche Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten und damit Lebensraum schaffen möchte, kann eine Naturecke im Garten zulassen und dort auch wichtige Wildpflanzen wie Klee, Löwenzahn oder Brennnesseln stehen lassen. Die Naturecke kann auch klein sein – schon wenige Quadratmeter helfen Tieren und Wildpflanzen.

Wasser im Garten.
Auch Vögel und Insekten haben Durst, einige Tiere benötigen Wasser, um ihre Eier abzulegen. Wer etwas für Libellen und andere wassergebundene Insekten tun möchte, aber nur wenig Platz hat, der kann in seinem Garten einen Miniteich anlegen. Davon profitieren auch Fledermäuse, die in der Abenddämmerung Mücken und andere Insekten jagen, die sich gern über der Wasseroberfläche aufhalten.

Mehr Infos und praktische Tipps: www.NABU.de/gartenvielfalt und www.gartenreich-projekt.de/biodiversitaet-und-gaerten/. Die umfangreiche Einsteigerbroschüre als PDF zum Download: www.NABU.de/tipps-artenreicher-garten.

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