Weinbau im Wandel: DBU fördert klimaresistente Reben und Wein aus dem Zapfhahn
Von KI-gesteuerter Tröpfchenbewässerung bis hin zu nachhaltigem Ausschank aus Edelstahlfässern – der Weinbau in Deutschland stellt sich zunehmend auf die Folgen der Klimakrise ein. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt mit gezielten Förderprojekten Innovationen für mehr Klimaresistenz, Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit in einer Branche, die wirtschaftlich wie kulturell zu den Schwergewichten zählt.

Weinbau unter Druck: Klimakrise als Belastungsprobe für Reben und Betriebe
Der Weinbau in Deutschland ist mit einer Anbaufläche von rund 103.000 Hektar (2024) und einem Jahresumsatz von über 3 Milliarden Euro ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Doch zunehmende Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit und Starkregen setzen Rebstöcken wie Winzerbetrieben gleichermaßen zu. „Die Branche steht vor tiefgreifenden Herausforderungen“, so Alexander Bonde, Generalsekretär der DBU. Ziel sei es daher, den Sektor mit zukunftsfähigen Technologien und umweltschonenden Lösungen widerstandsfähiger zu machen.
Intelligente Bewässerung mit KI: Weniger Wasser, mehr Qualität
Ein zentrales Projekt ist die Entwicklung eines KI-basierten, automatisierten Bewässerungssystems, das die DBU mit rund 400.000 Euro fördert. Beteiligt sind die Fluid Systems & Automation GmbH (Sasbach), das Institut für Maschinelles Lernen und Analytik (Hochschule Offenburg) und das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz.
Das System basiert auf Tröpfchenbewässerung, ergänzt durch Sensoren, die Bodenfeuchte, Wetterdaten und Rebenzustand messen. Diese Daten fließen in eine künstliche Intelligenz ein, die daraufhin präzise entscheidet, wann und wie viel Wasser benötigt wird. Erwartetes Ergebnis:
- Bis zu 30 % Wassereinsparung
- Gezielte Versorgung je Wachstumsphase
- Höhere Qualität der Reben
In einem weiteren Schritt soll auch die Düngung automatisiert und ressourcenschonend gesteuert werden – praxisnah und bezahlbar für Betriebe.
Nachhaltiger Ausschank: Wein aus Mehrweg-Edelstahlfässern
Auch beim Thema Verpackung setzt die DBU auf innovative Lösungen. Das Frankfurter Startup Ebb & Flow Keg GmbH wurde mit 125.000 Euro gefördert, um Wein statt in klimaschädlichen Einweg-Glasflaschen in wiederverwendbaren Edelstahlfässern anzubieten – ideal für Gastronomie und Catering.
Hintergrund:
- Glasflaschen verursachen je nach Region bis zu 60 % des CO₂-Ausstoßes bei der Weinproduktion
- Edelstahlfässer senken diesen Wert erheblich und sind leichter zu lagern und kühlen
- Der Geschmack bleibt gleich, die Handhabung wird effizienter
Große Kunden wie Union Berlin oder die Messe Frankfurt setzen das System bereits erfolgreich ein. Die Weine stammen dabei größtenteils aus ökologisch zertifizierten Betrieben.
Fazit:
Die DBU-geförderten Projekte zeigen, wie technologische Innovation und ökologische Verantwortung im Weinbau zusammenfinden können. Automatisierte Bewässerung und Mehrweg-Systeme stehen beispielhaft für einen klimaresilienten, zukunftsfähigen Weinbau in Deutschland – der Qualität, Umwelt und Wirtschaftlichkeit miteinander vereint.
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