Würzige Käse aus Frankreich
Die Auswahl französischer Käsesorten ist vielfältig und viele Sorten in Deutschland nicht bekannt. Um den deutschen VerbraucherInnen diese Sorten vorzustellen, hat der französische Milchindustrieverband CNIEL (Centre National Interprofessionnel de l’Économie Laitière) die Kampagne “Europe Home of Cheese” ins leben gerufen. Aktuell werden drei besondere Sorten vorgestellt. Es sind Munster, Beaufort und Saint Nectaire. Alle drei werden mit passender Reife und Würze genossen. So passen sie gut zu herzhaften, saisonalen Speisen aber auch zu Früchten, Nüssen oder einem kräftigen Brot. Und immer darauf achten, dass der Käse vor dem Verzehr rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen wird, um seine Aromen zu entfalten.
Munster – Käse mit Charakter
Der Munster ist ein französischer Weichkäse mit gewaschener Rinde. Er wird im Elsass und in Lothringen aus Kuhmilch hergestellt. Seit 1969 trägt der Munster das AOP-Siegel (Appellation d’Origine Protégée, entspricht geschützter Ursprungsbezeichnung, g.U.), das die Einhaltung traditioneller Herstellungsverfahren garantiert. Die Reifezeit beträgt je nach Größe 14 bis 21 Tage. Während der Reifung wird der Munster alle 2 Tage gewaschen und gewendet. Er ist bekannt für seine rötlich-orange Rinde und verdankt seinen besonderen Geschmack dem Weidegras und der üppigen Flora des Massivs der Vogesen. Der Munster zeichnet sich durch einen kräftigen Geruch aus, überrascht jedoch mit einem milden und leicht holzigen Geschmack. Er schmeckt besonders gut zu dunklem Brot, in Quiches, Omelettes, Pasteten oder – für die Experimentierfreudigen – zu Litschis!
Munster © V. RIBAUT / CNIEL
Beaufort – der Bergkäse aus den Savoyen
Beaufort ist ein Hartkäse, der ausschließlich aus Rohmilch hergestellt wird. Die ca. 40 kg schweren Käselaibe haben eine charakteristische Form mit einem leicht nach innen gewölbten Rand, der durch das Pressen im Buchenholzreifen entsteht. Der Beaufort stammt aus der Region Savoyen, wo die Kühe der Rassen Tarine und Abondance in den Sommermonaten Juni bis Oktober auf den Almen weiden – dieser Sommerkäse heißt „Beaufort été“. Seit 1968 trägt der Beaufort das AOP-Siegel. Der Käse ist zunächst fest im Biss, dann zart schmelzend und entwickelt einen charakteristischen Geschmack mit subtilen Aromen.
Der Beaufort reift mindestens fünf Monate. Nach sieben bis zwölf Monaten Reifung erreicht er seine maximale Intensität. Ein Beaufort, der im Sommer des Vorjahres hergestellt wurde, hat diesen Spätsommer eine perfekte Reifedauer erreicht, die ihm ein tiefes, nussig-fruchtiges Aroma verleiht. So passt er perfekt zu frischem Obst und Baguette. Er veredelt Snacks für unterwegs, Aperitifs und Picknick-Sandwiches.
Beaufort © V. RIBAUT / CNIEL
Saint Nectaire – Der Allrounder für jede Gelegenheit
Der Saint Nectaire ist ein halbfester Schnittkäse mit einer charakteristischen braunen oder grauen Rinde. Er wird in der Auvergne, in einem kleinen Gebiet zwischen Puy-de-Dôme und Cantal, hergestellt. Seit 1955 trägt der Saint Nectaire das AOP-Siegel. Übrigens: Schon am Hofe Ludwigs XIV. schätzte man diesen Käse, der dort von Marschall Henri de Sennecterre eingeführt wurde (daher der Name). Der Saint-Nectaire reift mindestens 28 Tage auf Roggenstroh, was ihm seinen unverwechselbaren, leicht erdigen Geschmack verleiht. In den ersten drei Wochen der Reifung werden die Käselaibe mindestens zweimal mit Salzwasser gewaschen, zudem regelmäßig gewendet und einmal pro Woche gebürstet. Diese sorgfältige Pflege ist unerlässlich, damit der Saint Nectaire seine charakteristische blumige Rinde mit grauen Schimmelpilzen entwickeln und seinen unverwechselbaren Geschmack entfalten kann. Seine samtige Textur und sein feinwürzige Aroma machen ihn zu einem idealen Begleiter zu frischem Obst oder zu einem Bestandteil einer vielfältigen Käseplatte. Er lässt sich sowohl pur als Aperitif, in Würfeln oder auf Canapés genießen als auch in zahlreichen Gerichten verarbeiten.
Über CNIEL:
Der französische Milchindustrieverband CNIEL (Centre National Interprofessionnel de l’Économie Laitière) führt die Vertreter der Wirtschaftsakteure des Milchsektors, Milchbauern, Molkereigenossenschaften und Industrielle sowie Akteure des Vertriebs, des Handels und der Gastronomie zusammen. Als politischer Knotenpunkt, mit Konsens als Entscheidungsmethode, handelt der CNIEL im Interesse der Branche und ihrer wirtschaftlichen und nachhaltigen Entwicklung. Innerhalb des CNIEL wird der Betriebsrahmen des Kuhmilchsektors festgelegt. Er ermöglicht die Erarbeitung gemeinsamer Strategien auf Basis eines permanenten Dialogs mit den Partnern der Branche und unter Berücksichtigung der Erwartungen der Verbraucher. Der CNIEL ist das Sprachrohr für dieses Gemeinschaftsprojekt gegenüber der Öffentlichkeit und den französischen und europäischen Behörden.