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NABU – 30-Hektar-Tag schon erreicht

Gemäß NABU hat die Bundesregierung das Ziel, weniger als 30 Hektar täglich zu bebauen oder zu asphaltieren schon wieder nicht erreicht. In diesem Jahr ist diese Zahl schon am 30. Juli aufgebraucht. Es sollte nur noch so viel Fläche verbraucht werden, wie an anderer Stelle entsiegelt werden kann fordert NABU Sprecher Stefan Petzold. Der „30-Hektar-Tag“ wurde 2011 erstmalig ins Leben gerufen.

Feld bei Korschenbroich – Foto: Denise Cézanne-Güttich,Tutti i sensi

Laut ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung zum Ziel, bis weniger als 30 Hektar täglich neu in Anspruch zu nehmen. Doch ein echter Abwärtstrend ist bisher nicht erkennbar. „Die Bundesregierung ignoriert weiterhin ihr selbstgestecktes Ziel. Gleichzeitig lässt die mit großen Hoffnungen verbundene und schon vor einem Jahr angekündigte überfällige Novelle des Bundesbaugesetzes immer noch auf sich warten. Damit fehlen notwendige Änderungen am Gesetz, um mit der endlichen Ressource Boden verantwortungsvoll umzugehen. Wir fordern, dass schnellstmöglich nur noch so viel Fläche verbraucht wird, wie gleichzeitig entsiegelt wird. Die übermäßige Flächeninanspruchnahme geht zulasten von Lebensräumen, Wasserrückhalt, Kohlenstoffspeicherung und Ertragsfläche für die Landwirtschaft“, so Stefan Petzold, NABU-Siedlungspolitik-Experte. Das wird auch durch die kürzlich verabschiedete Wiederherstellungsverordnung der EU untermauert, laut der bis 2030 kein Nettoverlust städtischer Grünflächen hingenommen werden darf.

Bereits erschlossene Flächen müssen aus Sicht des NABU effektiver genutzt werden. Die Schlüssel dafür liegen im Bestand. Petzold: „Deutschland ist fertig bebaut. Die Zeit des Neubaus auf der grünen Wiese muss ein Ende haben. Wir brauchen stattdessen eine Umbaukultur, die die Potentiale von eingeschossigen Supermärkten, Parkplätzen, unflexiblen Grundrissen und Leerstand hebt und gleichzeitig ökologische und soziale Ziele in den Vordergrund rückt.“ Kompakte und flächensparende Gebäude sind nicht nur ein wirksames Mittel gegen die Natur- und die Klimakrise, sondern erleichtern auch die Mobilitätswende und die Versorgung einer alternden Gesellschaft.

Hintergrund:
Der NABU hat erstmals im Jahr 2011 den „30-Hektar-Tag“ als bundesweiten Aktionstag für nachhaltiges Flächenmanagement ins Leben gerufen. Er fällt jeweils auf den Tag im Jahr, an dem die laut 30-Hektar-Ziel verfügbare Fläche für das gesamte Jahr aufgebraucht ist – in diesem Jahr ist das der 30. Juli.

2020: 14. Juli (56 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2015-2018)
2021: 30. Juli (52 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2016-2019)
2022: 22. Juli (54 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2017-2020)
2023: 19. Juli (55 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2018-2021)
2024: 30. Juli (52 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2019-2022)

Mit mehr als 940.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns

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