Wein

Fränkisches Weinbagebiet leidet unter dem Klimawandel

Trockenheit und Hitzestress machen den fränkischen Weinreben zu schaffen. Bei einem Treffen vor Ort in Sommerhausen haben sich der Weinbaupräsident Artur Steinmann und seine Kollegen vom BUND Naturschutz und Fränkischem Weinbauverband ausgetauscht. Alle sind sich einig, dass eine nachhaltige Bearbeitung mit Begrünung Voraussetzung für den Fortbestand des Weinbaus in der Region ist.

Bei einer Besichtigung des Weinguts von Weinbaupräsident Artur Steinmann in Sommerhausen und anschließendem Fachgespräch tauschten sich die Spitzen von BUND Naturschutz und Fränkischem Weinbauverband über Herausforderungen durch Klimawandel und Globalisierung aus.

„Wir teilen mit den fränkischen Winzerinnen und Winzern die Sorge darüber, was aufgrund des Klimawandels auf sie zukommt. Zunehmende Trockenheit und Hitzestress bedrohen die jahrtausendalte regionale Weinbaukultur. Nun gilt es nicht nur nachhaltige Strategien zu entwickeln, wie sich der Weinbau an die Klimaveränderungen anpassen kann, sondern auch gemeinsam gegen die Erderhitzung zu kämpfen“, sagt Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz.

Der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes Artur Steinmann betont, dass Nachhaltigkeit für den Fränkischen Weinbau insgesamt von größter Bedeutung ist: „Die fränkischen Winzerinnen und Winzer sind hier schon sehr weit. Inzwischen ist es zum Beispiel Standard, dass die Böden schonend bearbeitet und ganzjährig begrünt werden. Das verbessert den Humusgehalt und das Wasser fließt nicht so schnell ab. Inzwischen wird die Hälfte der fränkischen Weinbaufläche Herbizid frei und rund 20 Prozent ökologisch bewirtschaftet. Die Anpassung an den Klimawandel ist das Gebot der Stunde, und dafür müssen jetzt alle Weichen gestellt werden. Für die Zukunft wird es ohne Wasserspeicherung von Oberflächenwasser auch aus dem Main nicht gehen.“

Richard Mergner und Artur Steinmann sind sich einig, dass alles dafür getan werden muss, damit das Wasser im Boden und in der Landschaft gehalten wird. Angesichts zunehmender Wasserknappheit vor allem im Frühjahr und Sommer muss Wassersparen das oberste Prinzip für alle, die Wasser nutzen, werden. Die Entnahme von Grundwasser zur Bewässerung im Weinbau ist für die Vertreter des BN und des Fränkischen Weinbauverbandes keine Option.

Steffen Jodl, Regionalreferent des BN für Unterfranken ergänzt: „Es muss Transparenz über die Verbräuche von Wasser hergestellt werden. Da es immer mehr Konkurrenz um das für Mensch und Natur überlebenswichtige Gut Wasser gibt, braucht es ein Gesamtkonzept dafür, wer Wasser entnehmen darf, wie viel und für welchen Zweck. Bei Wasserentnahmen für Bewässerungen muss auch die Ökologie der Wasserkörper berücksichtigt werden.“

Hermann Schmitt, Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands sagt, sowohl Wasserschutz, als auch eine sinnvolle Wassernutzung seien notwendig. Er wirbt um Verständnis für die Situation der fränkischen Winzerinnen und Winzer in einem globalisierten Markt. „Die über 630 selbst abfüllenden Betriebe stehen nicht nur für die lokale Produktion von Wein, sondern sie schaffen durch Direktvermarktung, Gastronomie und Tourismus eine enorme Wertschöpfung im ländlichen Raum.“

Moritz Tapp, Vorstand der BUND-Jugend und Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft erklärt: „Der Weinbau hat in Franken einen hohen Stellenwert und die Arbeit der Winzerinnen und Winzer verdient großen Respekt. Dieses Potenzial gilt es zu erhalten. Der ökologische Weinbau kann dabei gerade auch in Zeiten der Klimakrise Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.“

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