Interview zum Thema Orange Wine mit Martin Cooper vom Weingut Kloster Ebernach
Martin Cooper vom Weingut Kloster Ebernach in Cochem an der Untermosel erklärt uns seine Intention zur Produktion von Orange Wine
Tutti i sensi:
Seit wann produzieren Sie Orange-Wine und warum haben Sie sich dazu entschlossen?
Martin Cooper:
Ich habe in 2010 zum ersten Mal in Australien Orange-Wine hergestellt und dies hier im Kloster Ebernach gleich mit meiner ersten Ernte in 2014 fortgeführt. Die Textur des Orange-Wine ist so besonders und gibt dem Weißwein eine ganz neue Geschmacksebene, die insbesondere den Riesling als Essensbegleitung in ein ganz neues Licht rückt und neue Dimensionen eröffnet.
Tutti i sensi:
Welche Kellertechniken wenden Sie bei der Produktion an (als Naturwein ausgebaut, o.ä.), wie wird der Wein ausgebaut (z.B. Amphore)?
Martin Cooper:
Ich mache zwei verschiedene Stile des Orange-Wine, beide aus Mosel-Riesling. Der erste Wein lagert 30 Tage auf der Maische in Keramikeiern, eine besondere Amphore. Er wird sehr früh ungefiltet und ohne Sulfite abgefüllt. Damit erhalten wir die natürliche Frische des Weins. Der zweite Wein lagert 60 Tage auf der Maische, wird dann gepresst und danach nochmals 6-12 Monate in Barrique-Fässern gelagert. Damit erhalten wir einen vollmundigen Orange-Wine.
Tutti i sensi:
Was sagen Ihre Kunden, wer begeistert sich für diesen Weintypus?
Martin Cooper:
Orange-Wine ist sicherlich kein Wein für jedermann. Ich würde sagen, Orange-Wine ist die Rotwein-Alternative für Weißwein-Lebhaber.
Tutti i sensi:
Ist Orange-Wine nur eine Modeerscheinung oder ein langfristiger Trend?
Martin Cooper:
Orange-Wine wird sicherlich immer ein Nischenprodukt sein, da er eine sehr außergewöhnliche Charakteristik hat. Es gibt jedoch eine wachsende Zahl von Naturwein-Liebhabern, die diese besondere Ausbauvariante zu schätzen wissen und die den Orange-Wine als langfristigen Weinstil etablieren werden.
