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Sarah Wiener Stiftung kürt Bioland-Hof Voigt zum „Bio-Hof des Jahres 2015“

Sarah Wiener verleiht am 28. September zum vierten Mal den Preis „Bio-Hof des Jahres“. Gewinner 2015 ist der Bioland-Hof Voigt aus Schkölen in Thüringen. Die Sarah Wiener Stiftung prämiert mit diesem Titel einen der Bio-Bauernhöfe, den die Stiftung im Rahmen ihres Hoffahrten-Programms mit Kindern besucht hat.

Den Ausschlag für die Wahl des Hofes Voigt gab vor allem das außerordentliche persönliche Engagement von Volkmar und Annett Voigt, die den Kindern einfühlsam und kindgerecht die Lebens- und Arbeitsweise von Ökolandbauern nahe bringen und damit die Bedeutung und Akzeptanz des Berufsstandes stärken. Der Bioland-Betrieb Hof Voigt gehört zum Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau. Er war seit 2010 mehrfach Ziel von Kinder-Hoffahrten der Sarah Wiener Stiftung. Grundlage der Preisvergabe sind die Rückmeldungen zu sämtlichen 2014 und 2015 besuchten Höfen.

Sarah Wiener zeichnet Volkmar und Annett Voigt am Montag, den 28. September 2015 um 13 Uhr auf deren Hof in Schkölen aus (Hof Voigt, Willschütz 13, 07619 Schkölen). Vor der Preisverleihung findet von 9 bis 12.30 Uhr eine Hoffahrt für die Kochkurskinder der Saaletalschule aus Jena statt, die unter der Leitung von Erzieherin Sabine Radowski das Koch- und Ernährungskonzept der Sarah Wiener Stiftung umsetzen. Es besteht die Möglichkeit, die Hoffahrt zu begleiten und Einblick in das vielfältige Hoffahrten-Programm der Sarah Wiener Stiftung zu nehmen.

Hintergrund

Ziel der Hoffahrten der Sarah Wiener Stiftung ist es, Kindern den Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung nahezubringen. Das heißt, die teilnehmenden Kinder erleben bei den Hoffahrten unmittelbar, woher Lebensmittel kommen, wie sie erzeugt, verarbeitet und veredelt werden. Bei der Auswahl des „Bio-Hofs des Jahres“ stand der pädagogische Aspekt im Mittelpunkt – also die Frage, welchen Höfen es besonders gut gelingt, den Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung möglichst anschaulich und eindrücklich zu vermitteln.

Der Bioland-Betrieb Hof Voigt aus Schkölen (zwischen Naumburg und Jena gelegen) überzeugte durch die herausragende Qualität seiner pädagogischen Arbeit – vor allem in der kindgerechten Vermittlung der Grundprinzipien des ökologischen Landbaus. „Alle Kinder waren sich einig, dass es nichts gab, was weniger Spaß gemacht hat“, so eine Erzieherin nach der Hoffahrt. „Wir haben unser Essen selbst gepflückt“ berichtete begeistert ein Kind: „Die Butter mit den grünen Sachen waren so lecker, die mach‘ ich mit meiner Mama jetzt auch.“ Das hohe Bewusstsein der Familie Voigt für das Thema gesunde Ernährung vor dem Hintergrund des Verfalls von Esskultur in den Familien überzeugte auch die Jury: „Uns beeindruckt, dass Familie Voigt, die selbst fünf Kinder hat, die Vermittlung eines wertschätzenden Umgangs mit den Erzeugnissen der Natur als gesellschaftlichen Aufklärungsauftrag begreifen – ohne dabei jemals zu missionieren“, erläutert Kerstin Ahrens die Entscheidung der Jury.

Darüber hinaus erfüllt der Hof Voigt alle Kriterien, die die Sarah Wiener Stiftung für die Bewertung einer Hoffahrt entwickelt hat:
• Beteiligungsorientierung: Die Kinder werden auf dem Hof Voigt aktiv in die Arbeit einbezogen, so dass sie direkt erfahren können, wie Lebensmittel erzeugt werden (z. B. Ernte von Kartoffeln und Feingemüse, das später gemeinsam im Ofen zubereitet und verzehrt wird). Der genaue Blick auf den Ursprung und aufwändigen Herstellungsprozess von Lebensmitteln schärft das Bewusstsein für den Wert unserer Nahrungsmittel.
• Anschaulichkeit: Themen wie ökologischer Landbau, artgerechte Tierhaltung, Naturschutz werden auf dem Hof Voigt sehr anschaulich dargestellt. Bei der Hofführung lernen die Kinder den ökologischen Betriebskreislauf kennen und erfahren, dass die Bodenfruchtbarkeit nur über vielseitige Fruchtfolgen und eine flächengebundene Tierhaltung erhalten werden kann. Bei der Traktorfahrt über die Felder und Wiesen des Hofes sehen die Kinder, dass ein Drittel der Gesamtfläche des Betriebes dem Tierfutteranbau vorbehalten ist. Darüber hinaus ist die rasante Treckerfahrt ein Riesenspaß für alle Beteiligten!
• Verknüpfung von Lebensmittelerzeugung und Ernährung: Theoretisches und praktisches Wissen zur Ernährung wird auf dem Hof Voigt unter anderem beim Backstubenbesuch vermittelt. Die Kinder entwickeln im Laufe dieses Prozesses selbst Fragen, die dann gemeinsam beantwortet werden. Im Vordergrund stehen dabei das eigene Beobachten und das Mittun.
• Direkter Kontakt zu den Tieren: Die Tiere des Hofs können beobachtet, gefüttert, angefasst, gestreichelt werden. Besonders eindrucksvoll für die Kinder ist der Besuch der imposanten Zuchtsau mit ihren Ferkeln. Die Kinder werden hier aufgefordert, das Verhalten der Tiere sehr genau zu beobachten und sich darüber auszutauschen.
Die pädagogische Arbeit des Hofes Voigt wird in einzigartiger Weise durch das Engagement von Volkmar Voigt geprägt, der die Führungen für die Sarah Wiener Stiftung leitet. Ihm und seiner Frau Annett Voigt ist es ein besonderes Anliegen, bei den Kindern Achtung vor Lebensmitteln zu schaffen. Während des Hofbesuchs verstehen die Kinder, wie viel Aufwand notwendig ist, um ein gesundes, vollwertiges Lebensmittel, wie bspw. das hofeigene Brot, zu erzeugen. Im Laufe des Aufenthalts lernen sie Respekt vor dem Boden, seinen Früchten und den Tieren.

Familie Voigt betreibt seit 1575 Landwirtschaft im Ackerhügelland der Saale-Elster-Platte. Nach der Wende übernahmen Gottfried Voigt und sein Sohn Volkmar wieder die familieneigenen Felder. Der Bioland-Hof Voigt (heutige Gesamtfläche 56 ha) wurde 1991 gegründet und ist in Ostdeutschland damit einer der ältesten Bioland-Betriebe. Der Gemischtbetrieb setzt auf Direktvermarktung und verkauft seine Produkte, zu denen Getreide und über 10 Sorten Brot sowie Eier, Fleisch- und Wurstwaren, Kartoffeln und Feingemüse zählen, vorwiegend im hofeigenen Laden und auf dem Wochenmarkt in Jena. Ökolandbau ist für die Voigts eine Herzensangelegenheit und entspringt einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsgedanken. Die Bildungs- und Informationsarbeit ist der Familie seit der Hofgründung ein inneres Anliegen; ihr besonderes Augenmerk gilt der behutsamen Aufklärung der jüngsten Verbraucher und Verbraucherinnen.

Sarah Wiener Stiftung.

Biolandhof Voigt.

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