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Von Öhrchen, Nüsschen und Vogerlsalat

Feldsalat, Wiki Commens
Feldsalat, Wiki Commens

Feldsalat hat viele Namen. Und er ist eines der wenigen Blattgemüse, an dem wir uns auch in der kalten Jahreszeit guten Gewissens erfreuen können.

Autorin: Martina Tschirner

Wenn von Feldsalat die Rede ist, weiß jeder, was gemeint ist: kleine Stauden bzw. Rosetten mit mindestens vier, fünf, manchmal auch bis zu zehn, zwölf kräftiggrünen länglichen und oben abgerundeten Salatblättchen, an denen oft auch noch die zarte, helle Wurzel hängt. Regional hat Feldsalat noch viele andere Namen, und es ist beim Lesen oder Hören nicht sofort klar, wovon die Rede ist: Auf Schwäbisch heißt er Ackersalat, Mäuseöhrchen wird er im Saarland und in der Eifel genannt, Nüsschen sagt man in Nordhessen, auch die Schweizer nennen ihn aufgrund seines nussigen Geschmacks Nüsslisalat. Rapunzelsalat heißt er in Sachsen und Thüringen, Wingertsalat in der Pfalz. Und in Teilen Bayerns und in Österreich Vogerlsalat. Und das sind längst nicht alle Namen für die so hübsch verbundenen Blätter. Selbstverständlich gibt es auch noch verschiedene Feldsalatsorten. Aus dem Süden Deutschlands kommt z.B. die kleinblättrige Sorte „Stuttgarter“. Sehr widerstandsfähig sind die Blätter der Sorte „Dunkelgrüne Vollherzige”. Eher gelblich grün sind die Blätter von Feldsalat aus Italien, aus den Niederlanden kommen „Holländische Breitblättrige“. Dabei handelt es sich jedoch um eher lose, besonders große einzelne Blätter, von der Farbe her hell- bis mittelgrün. Rasch wachsend und auch als Biosaatgut erhältlich ist die Sorte „Elan“.

Schon früher, vor seiner Kultivierung, wurde Feldsalat wildwachsend auf Wiesen und Feldern gesammelt, daher auch sein Name. Beliebt war er, weil es ihn auch noch in der kälteren Jahreszeit gab, wenn anderes Blattgemüse schon längst nicht mehr oder noch nicht wieder wuchs. Kultiviert wird das Mitglied aus der Familie der Baldriangewächse erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Begonnen haben damit die Franzosen, dann kam der Feldsalat in die Schweiz und etwas später nach Süddeutschland. In großem Stil wird Feldsalat heute neben Deutschland, Frankreich und der Schweiz auch in England, Italien und den Niederlanden angebaut. Dort vor allem in Gewächshäusern oder Plastiktunneln, weniger im Freiland. Dieser schmeckt jedoch wesentlich intensiver, deshalb lohnt sich auch der Anbau im eigenen Garten immer. Zudem kann Feldsalat aus Kulturen, wo stark gedüngt wurde, viel Nitrat enthalten. Bei Freilandware wird dies durch die Einwirkung von Tageslicht zum Teil abgebaut, noch weniger Nitrat enthält Feldsalat aus kontrolliertem biologischem Anbau – oder eben von der eigenen Scholle.

Rezepte mit Feldsalat lesen Sie in der kommenden Woche.

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